zum Thema - Triticale

Triticale hat mit fast 400.000 Hektar einen durchaus bedeutenden Anteil von rund 6 % an der gesamten Getreideanbaufläche Deutschlands. Dieser Flächenanteil ist größer als der von Hafer oder Dinkel. Trotzdem ist diese Getreideart bei Nicht-Landwirten weitgehend unbekannt.

Merkmale
Triticale gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Er wird 50 bis 125 cm hoch. Die verschiedenen Triticalesorten unterscheiden sich vor dem Schossen teilweise erheblich von der Bereifung, der Halmlänge und im Wuchstyp.

3 Minuten Info

Triticale (Triticum secale)

Nutzung
Triticale findet in großem Umfang Verwendung als Körnerfutter in der Tiermast. Grund dafür sind die gute Verdaulichkeit und günstige Gehalte von Energie (zw. 13,5 und 14,5 %) und Lysin (zw. 0,3 bis 0,4 %) bezogen auf eine Trockensubstanz von 88 %. Neben der überwiegenden Verwendung als Futtergetreide kann es auch für die menschliche Ernährung (Backwaren, Bier, Breie) genutzt werden. Brot wird allerdings wegen der teilweise ungünstigen Backeigenschaften in der Regel als Sauerteig angesetzt oder aus Gemischen mit Weizen bzw. Roggen erzeugt. Die einzelnen Triticalesorten sind unterschiedlich geeignet. Triticale eignet sich hervorragend zur Energiegewinnung in Biogasanlagen, da er bei der Ernte der ganzen Pflanze (Korn und Stroh) hohe Biomasseerträge liefert. Das führt dazu, dass manche Sorten im Feldbestand eher roggenähnlich und andere mehr wie Weizen aussehen. Geschmack und Inhaltsstoffe des Triticale liegen zwischen denen von Weizen und Roggen.

Herkunft
Triticale ist ein „junges“ Getreide. Es ist aus einer Kreuzung zwischen Weizen und Roggen entstanden. Die Ursprünge finden sich Ende des 19. Jahrhunderts, als in Schottland erstmals natürliche, spontane Kreuzungen zwischen Weizen und Roggen beobachtet wurden, die aber steril waren. Gezielte Züchtungen wurden erstmals nach 1930 möglich, um fortpflanzungsfähige Pflanzen zu erhalten. Die ersten Triticalesorten mit weiter Verbreitung wurden in Polen gezüchtet. In Deutschland liegt die Anbaufläche des Triticale seit einigen Jahren bei etwa 400.000 Hektar und damit unter der des Roggens mit rund 575.000 Hektar (2016). Die wichtigsten Anbauländer sind Polen, Deutschland, Frankreich, Länder der ehemaligen Sowjetunion, Australien und China.

Anbau und Ernte
Triticale kann auf allen Böden angebaut werden, ausgenommen sehr trockene Lagen. Auf nährstoffarmen Sandböden ist er im Ertrag dem Roggen unterlegen, auf guten Böden bringt der Weizen im direkten Vergleich höhere Erntemengen. Daher konzentriert sich der Anbau auf klimatisch weniger günstige Lagen (z.B. Mittelgebirge). Triticale hat ein hohes Ertragspotential und eine sehr gute Ertragsstabilität. Er ist robust gegen Pilzkrankheiten. Die gute Winterhärte mancher Sorten macht es möglich, dass Triticale auch sehr spät ausgesät werden kann. Die Aussaat ist von Ende September bis Mitte Oktober möglich. Die Ernte sollte nicht hinausgeschoben und möglichst in der Vollreife gedroschen werden. Die Ernte erfolgt durch Einsatz des Mähdreschers. Der Erntezeitpunkt liegt zwischen dem des Roggens und dem des Weizens. Die durchschnittlichen Erträge betragen etwa 65 Dezitonnen pro Hektar und sind somit etwas höher als die Erträge des Roggens, aber geringer als die des Weizens. Die Anbaufläche in Deutschland ist seit 1990 bis zum Jahr 2002 kontinuierlich auf bis zu 580.000 Hektar gewachsen, danach jedoch langsam aber stetig zurückgegangen und hat sich seit 2014 auf dem Niveau von rund 400.000 Hektar – etwa 6 % der Getreideanbaufläche – stabilisiert. In Europa wird fast ausschließlich Winter-Triticale, in den Tropen und Subtropen Sommer-Triticale angebaut.

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